13 Februar 2006

Orientation Week - oder wie die Quitschies laufen lernten...

Hallo allerseits,

ja, ich wollte schon früher schreiben und nein, ich hab den Blog nicht vergessen ;).

Es war einiges los in der letzten Woche, nach den ersten International Orientation Days war jetzt die offizielle O-Week (kiwis love abbreviations, one of the best examples is AuSM which means on one hand "Auckland Students Movement" and on the other hand it sounds like "awesome") für alle Erstsemester angesagt.

Montag morgen, kurz vor 9 Uhr, Town Hall Auckland. Der Saal ist gefüllt mit erwartungsfrohen aufgeregten Erstsemestlern nebst mindestens ebenso aufgeregten Eltern. Nach den üblichen Reden von Unirektor ("it was one of the best decisions of your life to study at AUT") und Studentenvertretern/AuSM ("university is also a place to have fun") betritt ein walisischer Wissenschaftler die Bühne, der minutenlang in monotonem Singsang über sein Forschungsprojekt berichtet, das herausfinden soll, welche tägliche Alkoholdosis den Lernerfolg eines durchschnittlichen Studenten optimal unterstützt. Die ersten Anwesenden werden skeptisch als der Forscher als Ergebnis seiner Studien vier Flaschen Bier pro Abend vorschlägt, doch einige Unentwegte zögern selbst nach dieser pseudowissenschaftlichen Show noch nicht, sich durch Handzeichen als zukünftige Studienteilnehmer zur Verfügung zu stellen.

Dumm gelaufen - der lange offizielle Studientitel liest sich in Anfangsbuchstaben abgekürzt (you know, abbr.) plötzlich nur noch BALLS, und der vorher mit walisischem Akzent nuschelnde Professor entpuppt sich als Lord of the Balls, Aktionskünstler, Alleinunterhalter und Helfer für alle armen Studenten in der Not des ersten Heimwehs und sonstiger Probleme der gerade von zu Hause ausgezogenen und noch nicht richtig im Leben angekommenen Frischlinge. Durch derlei umfassende Lebensberatung beruhigt verlassen zunächst Eltern und später (sortiert nach Studiengängen) die angehenden Studenten und Studentinnen (Studierende stimmt nicht, denn sie studieren ja grade nicht, sondern orientieren sich ;)) die Town Hall um sich in kleinen Grüppchen über Campus und Innenstadt zu verteilen.

Nächste Station Maori Begegnungsstätte. Erst die Mädels, dann die Jungs, brav des Schuhwerks entledigt und aufmerksam wartend hingesetzt. Wenn man Maori verstünde hätte man den Prediger mit seiner halbstündigen Begrüßungsansprache sicherlich verstanden, so mussten leider 95 % der Anwesenden zwar interessiert aber doch letztlich ohne Verständis den hoffentlich wohlgesonnenen Begrüßungsworten lauschen. Der ebenfalls anwesende Chor, von mir vorher fälschlicherweise als Gruppe interessierter Gemeindemitglieder identifiziert, stellte sich später als Mitarbeiterschaft des Fachbereichs Communication Studies heraus. Wobei Stumppi und ich als Bestandteil der ersten Reihe dann noch die Ehre hatten alle anwesenden Fachbereichsmitarbeiter und Professoren auf tradionelle Art mit den Worten "Kia ora" und einem Nasenkuss zu begrüßen...

Der Rest des Tages verging dann mit einer längeren Tour durch die Räumlichkeiten des Fachbereiches und einigen organisatorischen Angelegheiten.

Abends war Free-BBQ im WSA angesagt, also gemeinsames Grillen im Innenhof des Wohnheims. Auch ein schöner Anlass um die Mitbewohner im weiteren Sinne
mal kennen zu lernen.

Soweit im Moment

der Rest der Woche war nicht ganz so ereignisreich, gibts aber auch bald
(muss zum Einkaufen, der Bus fährt ;))

Johannes